6. Schmerzen auf dem Weg zu einer besseren Durchblutung

Die folgende Ausführung mag den Eindruck erwecken, dass die Induktive Kopfdehnung nur etwas für Masochisten sei. Eine gewisse Schmerztoleranz ist in der Tat erforderlich. Den skeptischen Leser möchte ich ermuntern auch noch den Abschnitt 7 zu lesen, wo die positiven Wirkungen beschrieben werden.

Schmerzen sind nicht nur ein Warnsignal, die auf eine mögliche Schädigung aufmerksam machen möchten. Schmerzen können auch eine Folge von Wiederdurchblutung sein, wie die folgenden Beispiele zeigen. Diese Art von Schmerzen sind das Tal, das man durchqueren muss (?!), wenn man sich in Entspannung sonnen möchte:
Infolge der Massage wurden z.B. die Augen besser durchblutet. Teilweise stach ein heißer Schmerz in die Augen. Manchmal breitete sich dieser Schmerz aus und endete in einer Durchflutung eines Augenmuskels mit Blut.
Die Unterschenkel fingen gelegentlich an zu kribbeln, als wären sie eingeschlafen. Das war wohl aber auch nur eine Äußerung von Neudurchblutung. Später kribbelten auch die Füße, Zehen und Hände.
Infolge der Massage wurde auch meine Magengegend besser durchblutet. Zweimal kam es zu unangenehmen Symptomen. Einmal, nach einer heftigen Stirnmassage mit der oben angedeuteten Tuchtechnik, wachte ich nachts mit starken Magenschmerzen auf. Nachdem ich mich zehn Minuten gekrümmt hatte, ließen sie nach. Am Morgen fühlte ich mich zwar noch krank, es ging mir aber stündlich besser.
Das Dehnen der Muskulatur über der Nasenwurzel war lange die schmerzhafteste Prozedur, weil dann durch den gesamten Oberkörper ein Schmerz zog, als hätte ich die übelste Magenverstimmung. Zu einem späteren Zeitpunkt meldete sich die Speiseröhre unter den Lebenden zurück mit der Folge, dass ich mich an dem Morgen dreimal übergeben musste.
Nachdem sich die Muskeln auf den Kopfseiten nach hinten ziehen ließen, kam es zum Teil zu heftigen Zahnschmerzen. Der Grund war darin zu sehen, dass Muskulatur auf das Zahnfleisch drückte. Die Beschwerden ließen sich jedesmal durch Ziehen der Seiten zum Kopfscheitel mildern. Die Wirkung der Kopfmassage war darüberhinaus an dem geröteten Zahnfleisch deutlich zu sehen. Schmerzhaft war es insbesondere dann, wenn einzelne Stellen des Zahnfleisches dunkelrot waren. Die Zähne wurden dann äußerst druckempfindlich. Es war dann fast unmöglich Fleisch zu essen. Selbst Salat erwies sich als hartes Nahrungsmittel.
Es kam oft zu einem Kribbeln im Kehlkopfbereich. Das Kribbeln dehnte sich nach oben meist auf nur eine Kopfseite aus und ließ meine Augen infolge starker Durchblutung tränen.
Kopfschmerzen entstanden infolge der Massage nur äußerst selten. Allerdings habe ich seitdem ohne Massageeinfluss so gut wie überhaupt keine Kopfschmerzen mehr.
Unangenehm war später, dass der Körper nach der Kopfmassage manchmal drei Stunden benötigte, um zur Ruhe zu kommen und ich schlafen konnte. Umgekehrt befiehl mich oft auch eine angenehme, starke Müdigkeit, wenn sich Verspannungen lösten.
Im späten Stadium der Kopfmassage tauchten Körperreaktionen wie bei Erkältungen auf, z.B. Gliederschmerzen. Einmal kam es auch zu Schnupfen, wie ich meine. Infolge einer Stirndehnung fingen meine Nasenschleimhäute leicht an zu brennen. Am darauffolgenden Tag fing die Nase an zu laufen. Am nächsten Tag lief sie so stark, dass ich eine gesamte Taschentuchpackung verbrauchte. Am dritten Tag benötigte ich maximal noch ein halbes Taschentuch. Die Nasendurchblutung hatte zu einem neuen Gleichgewicht gefunden.
Die Auflistung der entstandenen Schmerzen zeigt, dass es zu heftigen körperlichen Reaktionen kommen kann. Ob alle beschriebenen Schmerzen tatsächlich der Kopfmassage zuzuschreiben sind, bedarf noch der Erforschung.

Zum Teil brauchte der Körper ein paar Tage, bis er wieder im Spannungs- und Durchblutungsgleichgewicht war. Dies muss eine Warnung sein: Erhöht man die Massagedosis plötzlich, kann das entstehende Spannungsungleichgewicht zu gefährlichen Situationen führen. Ich möchte nicht wissen, was passiert wäre, wenn ich die oben erwähnte Dehnung der Stirn mit der Tuchtechnik noch weiter überdosiert hätte.

Während die körperlichen Schmerzen konkret spürbar waren und sich berechenbar zeigten, waren die psychischen Schwankungen schwieriger zu bewältigen. Die psychischen Schwankungen ergaben sich infolge der sich ständig verändernden körperlichen Situation. Zudem ist es ein schwer zu ertragendes Gefühl, die wiedererwachenden Lebensgeister zu spüren und noch einen Körper zu haben, der diesen Lebensgeistern nicht Ausdruck geben kann.

weiter mit Kapitel 7
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