8.6 Überblick über die verwendeten Dehnungs- und Lockerungstechniken

Die Fingerknochenmassage bereitet die Kopfmuskulatur auf andere Dehnungstechniken vor. Wie im Namen schon anklingt, werden bei dieser Technik die Fingerknochen oder die Handknöchel mit kleinen kreisenden Bewegungen auf die Muskulatur des Kopfes gedrückt. Diese Technik bewirkt eine bessere Durchblutung des Gewebes, das daraufhin etwas voluminöser wird. 1

Mobilat. Das Auftragen der Salbe hat eine ähnliche Wirkung, wie die Fingerknochenmassage. 1

Die Tuchtechnik. Dazu wird der Ellenbogen auf das Knie gestützt, der Handballen mit einem Tuch bedeckt, die Stirn auf den Handballen gepresst und nach oben gedrückt. Der Druck wird verstärkt durch den anderen Ellenbogen, der gegen den Hinterkopf drückt. Eine Technik mit hoher Krafteinwirkung. Eventuell zur Bearbeitung der Stirn nötig, solange diese so hart ist, dass die Zugtechnik nicht angewendet werden kann. 1 2

Die Zugtechnik. Dies ist die wichtigste Dehnungstechnik. Sie kann die Kopfmuskulatur entscheidend von Verhärtungen befreien. Dazu krallen sich die Nägel des Mittel- und Ringfingers in die Kopfhaut. Die Nägel müssen so lang sein, dass sie Halt gewähren. Zu lange Nägel lassen die Finger schneller abrutschen und brechen leichter um. Die restliche Finger stabilisieren die Hand. Der Muskel kann dann mit starkem Zug in die gewünschte Richtung gezogen werden. Die andere Hand versucht vor den Fingerkuppen der ersten Hand ansetzend diese durch Drücken zu unterstützen. Auch die Kopfmuskulatur selbst unterstützt den Zug. 1 2

Beidhandtechnik. Sie kann eingesetzt werden, wenn der Muskel durch die Zugtechnik vorgedehnt wurde. Anwendungsgebiet ist hauptsächlich die Kopfmittelachse sowie der Hals und der Brustkorb und die meisten Körpermuskeln. Auch Haut und Bindegewebe sind dieser Technik zugänglich. Für den Kopf fassen die Hände dabei links und rechts der Mittelachse in die Haare. Über die Haare und durch Druck auf den Kopf, wird eine Verbindung zum Muskel hergestellt. Mit Unterstützung des Muskels wird dieser dann auseinander gezogen. 1

Nachschiebetechnik. Mit den Fingerkuppen wird der Zug der Muskulatur auf der Nasenwurzel nach oben oder der Muskulatur auf den Oberkiefern nach vorne so verstärkt, dass sich die Muskeln dehnen. 1 2

Kopfdehntechnik. Wenn sich Muskelmasse nach Anwendung von Zug- und Beidhandtechnik im Nackenbereich gesammelt hat, kann diese durch ein Ziehen des Kopfes nach vorne bzw. ein Ziehen des Nackens nach hinten gedehnt werden. Dazu geht man in Hockposition an eine Wand, so dass der obere Hinterkopf die Wand berührt. Die Hände fassen in den Nackenbereich, um eine bessere Kontrolle über den Dehnvorgang zu erhalten. Aus der Hockposition kann die Hinterkopfmuskulatur unter starken Zug gesetzt werden.
Eine ähnliche Technik besteht darin, beide Hände zu falten und sich an den Hinterkopf zu fassen. Auch so lässt sich die Hinterkopfmuskulatur dehnen. Diese Technik ist aber etwas schwächer und setzt eher am oberen Hinterkopf oder an den Seiten an. 1

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